Sonntag, 19. Januar 2014

FTP, TSS, Ermüdung, ….. was ist nun für Langdistanzathleten interessant

Wer eine Wattmesskurbel hat kennt das, es werden Daten in jeder Situation erfasst und genau so eine wie man Sie mit Hingabe produziert sollte man Sie auch analysieren.

Ich nutze dazu das Programm Golden Cheetah, es ist kostenlos und erlaubt nahezu gleichen Funktionsumfang wie WKO+ etc. 

Zurück zu unseren Werten die wir erhalten bei unseren Fahrten.

FTP (Functional Treshold): Dieser Wert bezeichnet die Leistung die wir über 1h halten können unter höchster Anstrengung. Getestet wird üblicherweise über eine Zeit von 20min. und das Ganze dann mit 0,95 multipliziert. Mein letzter Test war ein Zeitfahren, wo ich in 20min. eine Leistung von 333Watt getreten habe. Somit ist meine FTP 333 Watt X 0,95 = 316 Watt. Ich habe 2012 und 2013 intensiv an der Verbesserung der FTP gearbeitet. Angefangen habe ich bei 270 Watt. Aktuell werde ich nicht weiter an diesem Wert arbeiten, ich “verwalte” ihn nur noch. Mein höchster realer Wert über 1h beträgt 262 Watt beim Glocknerman 2013. Keiner kommt auf die Idee 1h am Limit zu fahren,das tut mehr als weh Zwinkerndes Smiley.

Für die Langdistanz? Der Wert ist auch für Langdistanzfahrer interessant und sollte “gepflegt” werden. Das Hauptaugenmerk sollte jedoch nicht auf diesem Wert liegen, denn er befasst sich ja nur mit der Leistung über 1h.

TSS (Trainings Stress Score): Ist eine Größe zur Bestimmung der Belastung einer Fahrt. Sie wird mittels verschiedener Werte berechnet, FTP, NP, Dauer etc. Aus der TSS kann man einen Trainingsplan erstellen bzw. auf eine Fahrt oder Wettkampf entsprechend reagieren. So kann man sagen das bei einer TSS von 300 ein Ruhetag zu empfehlen ist. Ich persönlich fühle mich nach einer 300er Fahrt am nächsten Tag wieder Fit für 4-5h im Tempobereich. Es  ist also eine gute Möglichkeit der Trainings und vor allem der Belastungssteuerung.

Für die Langdistanz? Buchwerte für typische Werte im Langdistanzbereich gibt es kaum, da muss man seine eigenen Erfahrungen machen. Was man aber sagen kann: Als Langdistanzfahrer sollte man fähig sein 2,3 oder mehr Tage eine TSS von 200 oder mehr “auszuhalten”. Eigentlich nur möglich wenn man gleichmäßig fährt, ohne große “Sprintaktionen” oder “Bergattacken”.

 

Ermüdung: Hierfür gibt es keinen Namen. Es wird meist prozentual angegeben wie weit die Leistung in einem Bereich oder Zone abfällt. So z.B. im Sprint über 10 und 20sek., als Referenz (100%) gilt dann der 5sek. Wert. Bei mir kommt es so aus: 5sek.=1.184 Watt ; 10sek.= 1.141 Watt (4% Verlust) ; 20sek.= 979 Watt (17% Verlust). Nimmt man sich das Buch von Hunter Allen und Dr. Andrew Coggan zur Hand, kann man nachlesen das die Werte bedeuten das ich extrem Ermüdungsresistent in Zone 7 bzw. im Neuromuskulären Bereich bin. Völlig untypisch für Langdistanz Zwinkerndes Smiley. Um ein Profil zu erstellen kann man wiederum diverse Tests machen und erhält nicht nur ein Abbild der Stärken und Schwächen sondern auch ein Fahrerprofil (Kletterer+Zeitfahrer,Sprinter, Verfolger, etc.). Durch lange und härtere Fahrten kann man seine Ermüdung im FTP Bereich verbessern.

Für die Langdistanz? Seit 2013 für mich eine sehr wichtige Analyse. Jetzt gibt es für den Langstreckenbereich aber kaum Vergleichswerte. Zwar kann man generell sagen “je niedriger desto besser” aber eine Bewertung ist schwer. Die Tendenz in der Literatur geht aber zurück, soll heißen wenn im Bereich 7 46% Leistungsverlust noch ein “Durchschnittlich” erhält so ist im Bereich 4 (an der Schwelle;FTP) ein Leistungsverlust von 14% noch “Durchschnittlich”. In diesem Artikel wird für Langdistanzathleten ein Leistungsverlust von 5% als Spitzenwert angesehen (Power2Max_Strasser). Der Leistungsverlust von Straps ist aber auch unmenschlich, hier wird nur die Leistung über 5h herangezogen. Wenn man bedenkt was er über fast 8 Tage gehalten hat, irre!

Auf diese Thema hat mich Tilo Lier (Tilos Blog) gebracht als er andeutete das man bei einem langem Brevet nie an der FTP fährt. Ich habe leider keine ganze Aufnahme vom Super Brevet (600km mit 14.000Hm) aber den Rest den ich habe (113km) kann ich entnehmen das ich mit 20% nicht all zu wenig im “SweetSpot” Bereich also kurz unter der FTP unterwegs war.  Beim Glocknerman war ich satte 26% im FTP Bereich, es lässt sich bei Bergetappen einfach nicht vermeiden, jedenfalls wenn man schnell sein möchte.  

Ich hoffe man kann dem ganzen Thema jetzt etwas “näher” kommen. Ich werde versuchen meine Erfahrungen mit Wattmessung auf der Langdistanz weiter zu veröffentlichen.

Bücher zum nachlesen und vertiefen:

Buch 1

Buch 2

Montag, 25. Juni 2012

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